Georg

Überfüllte Friedhöfe und eine Neuordnung des Begräbniswesens führten dazu, dass die Stadt Traunstein einen eigenen Friedhof auf einem 1638 erworbenen Grundstück errichtete, zuvor waren die Traunsteiner auf dem Friedhof der für die Stadt zuständigen Pfarrei Haslach bestattet worden.

Am 25. März 1639 wurde der neue Friedhof geweiht und am nächsten Tag der Grundstein für die Friedhofskirche St. Georg und Katharina, welche Vermögen und Patrozinium vom Vorgängerbau am Stadtplatz übernahm, gelegt. Mit der Erbauung beauftragt wurde der Traunsteiner Stadtmaurer Wolf König. 1654 geweiht, erfolgte 1669 der Anbau einer Sakristei und 1687 der eines „Totenerkers“ (Beinhaus).

Der heutige Turm entstand erst 1824 anstatt eines Dachreiters mit kleiner Zwiebel.

Der Friedhof wurde 1810-1828 mit Arkadengängen an allen vier Seiten eingefasst, die Platz für Gräber und Grüfte boten, heute sind nur mehr die westlichen Arkaden erhalten.

Der klassizistische Hauptaltar stammt von dem Salzburger Josef Doppel, der diesen 1782/83 für die Stiftskirche Herrenchiemsee geschaffen hatte, erst 1811 kam er in die Friedhofskirche.

Nach der Eröffnung des neuen Friedhofs an der Wasserburger Straße 1908 hat man den alten Begräbnisort 1922 endgültig aufgelassen und zur Kriegergedächtnisstätte umgestaltet.

Der 1837 enthüllte Obelisk, einer der ältesten in Bayern, erinnert an die napoleonischen Feldzüge, das Raupenhelmdenkmal an die Gefallenen von 1870/71. Metallene Bücher in der offenen Vorhalle der Kirche führen die Toten beider Weltkriege auf und seit 1994 erinnert eine Stele des Fridolfinger Bildhauers Dieter Schmidt an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung.

Hier können Sie noch eine Audio-Datei eines Schülerprojektes anhören.