Klosterkirche

1627 predigten erstmals Kapuzinermönche in Traunstein, schon 1630 bezogen sie auf Betreiben ihres Förderers Kurfürst Maximilian ein an der Nordseite des Turms der Oswaldkirche angebautes Hospiz. Zusammen mit der Klosteranlage wurde 1687–1690 die Kirche errichtet und am 25. August 1690 von dem Salzburger Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht.

Im Rahmen der Säkularisation mussten der beim einfachen Volk überaus beliebte, von der örtlichen Geistlichkeit aus Angst um ihre Pfründe stets misstrauisch beäugte Bettelorden zu Beginn des 19. Jh. die Stadt verlassen. Am 2. mai 1806 lasen die Kapuziner die letzte hl. Messe in ihrer Kirche, die anschließend exsekriert wurde. In den folgenden Jahrzehnten fand sie u.a. als Baustadel, Getreidespeicher und „Feuerlösch-Requisiten-Behältnis“ Verwendung, Dachreiter und Seitenkapelle und der Westflügel des Klosters wurden abgebrochen.

1857 erlebte das Gotteshaus als Schulkirche der Englischen Fräulein seine Wiederauferstehung, die verbliebenen Klostergebäude wurden als Wohnungen (Vorderseite) und Schule (Rückseite) genutzt. 1866 erhielt die Kirche einen neuen Glockenturm. 1964 musste das den Ansprüchen der Zeit nicht mehr genügende Schulgebäude, der ehemalige Nordflügel des Kapuzinerklosters, dem Neubau der Ludwig-Thoma-Schule weichen. Nach dem Abzug der letzten klösterlichen Leiterin des Städtischen Kindergartens 1978 wurde die Kirche endgültig geschlossen und 1986 von der Stadt für einen symbolischen Kaufpreis erworben. Nach lebhaften und kontroversen Diskussionen um die künftige Nutzung – der Abriss zugunsten eines Parkhauses konnte glücklicherweise verhindert werden – wurde 1994 das im Bestand sanierte ehemalige Gotteshaus von der Kulturfördervereinigung ARTS als Kunstraum für Ausstellungen, Lesungen und Konzerte zu neuem Leben erweckt.

Der verbliebene Teil des Klosters, der ehemalige „Portenstock“, beherbergt seit 1980 die Städtische Galerie, deren engagiertes und niveauvolles Jahresprogramm deutliche Akzente im Traunsteiner Kulturleben setzt.

Hier können Sie noch eine Audio-Datei eines Schülerprojektes anhören.

Seit Ende 2020 ist das Kulturforum Klosterkirche ein Veranstaltungsort der besonderen Art
Die Stadt Traunstein sanierte und modernisierte das denkmalgeschützte Ensemble Klosterkirche, in der sich heute modernste Veranstaltungsräume und die Städtische Galerie befinden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Kulturforum Klosterkirche heute ©Stadt Traunstein
Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Kulturforum Klosterkirche heute ©Richard Scheuerecker