Johannes

Die Pfarrkirche von Kammer wurde um 1452 als Filialkirche der Pfarrei Otting erbaut und ist dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Der vermutlich spätromanische Vorgängerbau wurde als regionaltypischer spätgotischer Dorfkirchenbau aus Nagelfluh  mit eingezogenem Chor und Wandpfeilern errichtet. Der Turm wurde um 1790 gebaut und 1879 aufgestockt.

Nach der Barockisierung kam es zwischen 1870 und 1876 zu einer neugotischen Innenausstattung, welche bei einer Sanierung 1972/73 wieder zurückgenommen wurde.

Barock sind die Figuren des hl. Sebastian an der rechten Seitenwand und der Maria Immaculata vorne links (beide Mitte 18. Jh.) sowie das frühere Altarbild an der linken Seitenwand mit seiner sehr drastischen Darstellung der Enthauptung des Johannes. Das Gemälde rechts daneben, ursprünglich das Altarbild der Richtung Otting gelegenen Froschhamer Kapelle befindet sich seit 1995 in der Kirche und stellt die Taufe Christi durch Johannes im Jordan dar (spätes 17. Jh.). Ältestes und bedeutendstes Kunstwerk ist das große Christophorusfresko an der Nordwand. Es ist der Seeoner Schule zuzurechnen und stammt aus der Zeit zwischen 1470 und 1480, 1923 wurde es freigelegt. Der Heilige mit dem Jesuskind im Arm ist hier nicht, wie gewöhnlich, als Fischer oder Fährmann, sondern als Edelmann abgebildet. Die überlebensgroße Darstellung entspricht der Legende, wonach Christophorus ein Riese aus kanaanäischem Geschlecht war.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.