Ergebnis der Umfrage zum Mobilitätsverhalten der Traunsteiner

„Wir sind auf dem richtigen Kurs“

„Die Ergebnisse spiegeln wider, dass wir als Stadt den richtigen Kurs eingeschlagen haben“, sagt Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer zu den Ergebnissen der Bürgerbefragung: Die Stadt Traunstein wollte von ihren Bürgern wissen, welche Verkehrsmittel sie nutzen und wie sie zu verschiedenen Mobilitätsthemen stehen. Heraus kam: Bei der Radinfrastruktur und im Parkraummanagement besteht Handlungsbedarf, aber für Fußgänger bietet Traunstein hervorragende Bedingungen. „Das unterstreicht, dass wir diese Wünsche und Bedürfnisse nicht gegeneinander ausspielen dürfen, sondern stets darauf achten sollten, gemeinsame Lösungen zu finden“, erklärt Dr. Hümmer. Fußgänger, Radfahrer und Autolenker sollen in Traunstein alle ihren Platz finden.

Die Online-Befragung fand von 3. bis 20. Mai dieses Jahres statt; 1044 der 3500 eingeladenen Traunsteiner zwischen 16 und 85 Jahren haben teilgenommen. Damit konnte die Stadt eine überdurchschnittliche Teilnahmequote von 30,3 Prozent erreichen. 

Das „Institut Schreier - Umfragen und Analysen“ aus Plochingen unterstützte die Stadt Traunstein bei der Erhebung und Auswertung. Die Verkehrssituation in Traunstein wird mit einer Gesamtnote von 3,7 (Schulnoten 1 bis 6) bewertet. Diese Bewertung zeigt - wie die Beurteilung der Parksituation in Traunstein mit einer Durchschnittsnote von 3,8 - einen Handlungsbedarf auf.

Die Bewertung der Situation je Verkehrsart im Durchschnitt: Autofahrer 3,1, Radfahrer 4,0, Öffentlicher Nahverkehr 3,7 und Fußgänger 2,5. Deutlich wird, dass Traunstein eine Fußgängerstadt ist. Bei der Radinfrastruktur und am Parkraummanagement besteht Handlungsbedarf.

93 Prozent der Einwohner zwischen 16 und 85 Jahren besitzen einen Führerschein. Zu 85 Prozent steht jederzeit ein Pkw zur Verfügung. Für einen ländlichen Raum wie Traunstein ist dieser Wert normal.

Durchschnittlich besitzen die Traunsteiner 1,6 Fahrzeuge. In Haushalten mit einer Person 0,9 Fahrzeuge, zwei Personen 1,6, drei und mehr Personen im Haushalt 2,0 Fahrzeuge jeweils im Durchschnitt. Dies bedeutet, umso größer der Haushalt umso mehr Fahrzeuge.

Der Großteil der privaten Pkw werden auf privaten Stellplätzen geparkt. 13 Prozent (Gemarkung Traunstein 16 Prozent) der Haushalte geben an, dass sie in der Regel ein Fahrzeug im öffentlichen Raum abstellen. 4 Prozent (Gemarkung Traunstein 5 Prozent) parken dort mehrere Fahrzeuge.

Derzeit besitzen 11 Prozent der Traunsteiner ein E-Auto, 8 Prozent beabsichtigen einen Kauf, 59 Prozent geben weder noch an. 22 Prozent haben sich bei dieser Frage enthalten.

83 Prozent der Traunsteiner haben ein verkehrstüchtiges Fahrrad. 30 Prozent geben an ein E-Bike oder Pedelec zur Verfügung zu haben. Insgesamt verfügen 86 Prozent der Bürger über mindestens ein Fahrrad (Fahrrad bzw. E-Bike / Pedelec). Jeweils 1 Prozent verfügt zusätzlich über ein Lastenrad, darunter vor allem Familien mit Kind(ern). Die Verfügbarkeit von verkehrstauglichen Fahrrädern ist damit hoch.

Zeitkarten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) besitzen 56 Prozent der Traunsteiner, davon 20 Prozent das 49-Euro-Ticket. Die restlichen 44 Prozent sich Nicht-Nutzer oder machten keine Angabe. 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen steht ein kostenloses Schülerticket zur Verfügung.

Die Mobilität in Traunstein ist im stetigen Wandel. Die Stadt hat die Teilnehmenden gefragt, wie sie die jeweiligen Verkehrsmittel im Vergleich zu vor Corona nutzen:

  

  

Seltener wird der Pkw genutzt, als Fahrer ebenso wie als Mitfahrer. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel haben Einbußen zu verzeichnen. Deutlich sichtbar gewinnt das Fahrrad und das E-Bike / Pedelec. Auch zu Fuß sind die Traunsteiner mehr unterwegs. Die Auswertungen zeigen hier deutlich die Verschiebung der Verkehrsmittelwahl hin zum nicht motorisierten Individualverkehr.

Insgesamt nutzen die Traunsteiner ihren Pkw für den Arbeitsweg. Je näher der Wohnort zum Stadtzentrum, desto weniger wird der Pkw genutzt. Dennoch werden Arbeitswege unter fünf Kilometer mit dem Pkw zurückgelegt. Hier wäre das Fahrrad oder auch zu Fuß eine Alternative. Auch Kinder werden überwiegend in die Kita, Kindergarten oder Kinderkrippe mit dem Pkw gebracht.

  

Als Modal Split wird in der Verkehrsstatistik die Aufteilung der Nachfrage auf die einzelnen Verkehrsträger bezeichnet. Die Bezugsgröße ist dabei die Zahl der durchgeführten Wege bzw-. Fahrten, unabhängig von der Länge. Durch die Befragung konnte der Modal Split für Traunstein ermittelt werden:

 

•          48 Prozent sind Fahrer oder Mitfahrer eines Pkws

•          4 Prozent Bus oder Bahn

•          19 Prozent Radfahrer

•          29 Prozent gehen zu Fuß

Nachstehende Abbildung zeigt die Aufteilung der Verkehrsmittelnutzung im Vergleich zur MID 2017 einer umfassenden Studie zur Alltagsmobilität durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. 

  

Insgesamt wird in Traunstein jedes Verkehrsmittel genutzt. Hervorzuheben sind die hohen Prozentzahlen des Fuß- und Radverkehrs. In Traunstein ist damit ein gemeinsames Miteinander im Straßenraum enorm wichtig. So kann neben den Verbesserungen der Infrastruktur auch die Rücksichtnahme zur Verbesserung  der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer beitragen.

Am Ende der Umfrage wurden die Teilnehmenden Fragen zur Marienstraße gestellt. Explizit ging es um den Entfall von Parkplätzen zugunsten der Radfahrer, die dann auf einer Seite in Gegenrichtung der Einbahnstraße fahren könnten. Ohne den Entfall der Stellplätze würde die Restfahrbahnbreite nicht ausreichend sein.

Fazit zur Frage in der Marienstraße: 41 Prozent sind für einen Entfall der Parkplätze (teils nur, wenn woanders Parkplätze geschaffen werden). 39 Prozent sind für einen Erhalt der Parkplätze und gelichzeitig zusätzliche Parkplätze. Dies bedeutet: Können keine Parkplätze als Ersatz an anderer Stelle angeboten werden, sind 62 Prozent für den Erhalt der Parkplätze in der Marienstraße.

DAS FAZIT

Dieses Ergebnis spiegelt das Gesamtergebnis der Umfrage wider: Alle Verkehrsmittel werden in Traunstein genutzt, der Pkw überwiegt derzeit dem Rad- und Fußverkehr. Doch der Wandel seit der Corona-Pandemie zeigt auch, in welche Richtung die Mobilität geht. Daher ist es für Traunstein wichtig, die Infrastruktur so zu gestalten, dass die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsmittel gleichermaßen gegeben ist. So haben die Bürger eine wirkliche Wahl der Verkehrsmittel.

Die nachstehende Tabelle zeigt eine zusammenfassende Auflistung der genannten Verbesserungen und Ideenvorschläge für die
Infrastruktur am Ende der Umfrage: 

    

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