St. Oswald
Die Kirche St. Oswald wurde erstmals 1342 erwähnt. Bis 1850 war sie eine Filialkirche der Pfarrei Haslach. Ursprünglich romanisch wurde sie in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts neu errichtet und 1501 geweiht: Eine dreischiffige Basilika mit einem ungewöhnlich großen Chor und einem hohen Turm mit Spitzhelm.
Von 1675 bis 1690 ist die Kirche zu ihrer jetzigen Form umgebaut worden. Dabei wirkten die Graubündener Meister Caspar Zuccalli, Lorenzo Sciasca und Antonio Riva mit. Durch den Stadtbrand im Jahr 1704 stürzte das Langhausgewölbe ein und die Einrichtung wurde vernichtet; der Turm erhielt danach eine Zwiebelkuppel. Als Traunstein 1851 erneut brannte, wurden der Dachstuhl des Turms und das Chorgewölbe zerstört, das Gotteshaus musste danach aufwändig renoviert werden. 1885 wurde der Westteil mit dem Hauptportal und der Turm in seiner heutigen Form errichtet. Von 1904 bis 1909 wurde das Innere der Kirche mit neuen Gemälden und Verzierungen ausgeschmückt. Einen großen Teil dazu trug der Traunsteiner Kirchenmaler und Ehrenbürger Max Fürst bei, der neue Fresken im spätnazarenischen Stil an die Decke malte. Das Gemälde des Hochaltars, eine Darstellung des hl. Oswald, der Bedürftige unterstützt, schuf 1854 der Münchner Cornelius-Schüler Georg Lacher.
In Folge des zweiten Vatikanischen Konzils wurden der Altar, der Ambo und die Taufkapelle neu gestaltet. 1856 erhielt die Kirche auch eine Orgel, die im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert wurde. 2011 entschied man sich für die Anschaffung einer größeren Orgel, die zu Ehren Joseph Ratzingers „Papst-Benedikt-Orgel“ benannt wurde, da er in Traunstein aufgewachsen war und hier auch 1951 nach dem Theologiestudium seine Primiz feierte. Als Erzbischof von München und Freising spendete er in der St. Oswald Kirche immer wieder das Sakrament der Firmung. Papst Benedikt XVI. bezeichnete Traunstein als „schönste Stadt der Welt“, was seine Verbundenheit mit Stadt und Kirche verdeutlicht.
Hier können Sie noch eine Audio-Datei eines Schülerprojektes anhören.